Was sind Liebeskugeln?
Liebeskugeln gehören zur Kategorie der Sexspielzeuge, dienen aber nicht nur der sexuellen Stimulation. Die auch als Vaginalkugeln, Lust- und Orgasmuskugeln oder Liebesperlen bezeichneten Produkte werden wie ein Tampon in der Vagina getragen. Bei regelmäßiger Nutzung bewirken sie eine Stärkung des Beckenbodens. Es gibt sie in diversen Ausführungen, was die Farben, verwendete Materialien und Gewichte anbelangt.
In der klassischen Ausführung sind zwei Kugeln durch eine Schnur oder einen Steg miteinander verbunden und mit einem Rückholbändchen versehen. Daneben gibt es auch einzelne Kugeln sowie Modelle mit mehr als zwei Kugeln. Die Wirkung basiert bei allen auf dem gleichen Prinzip. Im Inneren der Kugeln befindet sich eine deutlich kleinere und dadurch frei bewegliche Metallkugel. Bewegungen bringen die kleine Metallkugel zum Schwingen, was zu leichten Vibrationen führt, die sich bis auf den Beckenboden überträgt.
Problem Beckenbodenschwäche
Der Beckenboden wird häufig erst dann wahrgenommen, wenn es zu Problemen kommt. Es handelt sich dabei um eine etwa drei Zentimeter starke Muskelschicht durchsetzt mit elastischen Bindegewebsfasern und Faszien, die den unteren Abschluss des Beckens bildet. Durch ihn werden die Blase, der Enddarm sowie die Gebärmutter in der vorgesehenen Position gehalten.
Eine Schwächung von Muskeln und Bindegewebe kann zu einer Blasen- und Gebärmuttersenkung führen und Harninkontinenz verursachen. Für Beckenbodenschwäche gibt es verschiedene Risikofaktoren wie Schwangerschaft und Geburt, Übergewicht und chronischer Husten. Darüber hinaus führt auch der Alterungsprozess zu einer Abnahme von Muskulatur und der Schwächung von Bindegewebe. Frauen haben von Natur aus ein erhöhtes Risiko für eine Beckenbodenschwäche. Das hängt mit den anatomischen Gegebenheiten und einem größeren Anteil an elastischen Fasern des Bindegewebes zusammen.
Beides ist für Schwangerschaft und anschließende Entbindung von Vorteil. Durch gezieltes Training kann die Muskulatur gestärkt werden. Dadurch wird nicht nur das Risiko einer drohenden Inkontinenz gesenkt, sondern eine kräftige Beckenbodenmuskulatur kann auch positive Auswirkungen auf das Lustempfinden haben und Orgasmen intensivieren.
Es wird durch das Tragen von Liebeskugeln zwar in der Regel kein Orgasmus ausgelöst, aber es macht auf jeden Fall Lust auf mehr! Und das wird sicherlich auch deinen Partner oder deine Partnerin freuen 😉 Falls ihr eurem Liebesspiel noch den besonderen Kick geben wollt, findet ihr hier eine große Auswahl an Sextoys.
Beckenbodentraining mit Liebeskugeln
Vaginalkugeln sind ideal geeignet, um die Muskulatur im Beckenbodenbereich zu trainieren. Bei Anfängerinnen oder bei schwacher Beckenbodenmuskulatur können leichte Kugeln und eine langsame Steigerung der Tragedauer sinnvoll sein, um schmerzhafte Überlastungserscheinungen zu vermeiden.
Die allgemeine Empfehlung dazu lautet: nicht länger als eine Viertelstunde pro Tag. Mit zunehmender Stärke der Muskulatur können Größe und Gewicht der Kugeln gesteigert werden. Die Vaginalkugeln sitzen richtig, wenn sie beim Tragen kaum zu spüren sind. Der Trainingseffekt erfolgt bei Bewegung, denn die Schwingungen durch die Kugeln führen zu einer Kontraktion der Muskulatur, die gleichzeitig ein Verlieren der kleinen Trainingsgeräte verhindert.
Erste Erfolge sind in der Regel bereits nach wenigen Wochen zu verzeichnen. Regelmäßiges Beckenbodentraining verengt die Vagina und erhöht damit sowohl die eigene Stimulation als auch die des Partners. Beim Schlafen sollten die Kugeln nicht getragen werden. Ein positiver Effekt ist während der Nachtruhe nicht zu erwarten, denn die Muskulatur arbeitet nur bei Bewegung. Falls du beim Einführen der Liebeskugeln Probleme hast, kannst du auch Gleitgel benutzen.